Das Internet macht es leicht, ein neues Haustier zu finden – doch oft verbirgt sich hinter attraktiven Angeboten großes Tierleid. Bei Online-Anzeigen werden Tiere wie Französische Bulldoggen oder Nacktkatzen zunehmend als „Trendhaustiere“ vermarktet. Häufig stammen diese jedoch aus sogenannten Qualzuchten und unseriösen Vermehrungen, die sowohl Tieren als auch zukünftigen Haltern erhebliche Probleme bereiten können.
Qualzuchten: Wenn Schönheit zur Qual wird
Vor allem online werden Tiere mit extremen körperlichen Merkmalen wie besonders kurzen Schnauzen oder ohne Fell zu vermeintlichen Schnäppchenpreisen angeboten. Diese Tiere sind oft Qualzuchten – das heißt, sie werden gezielt so gezüchtet, dass sie bestimmten „modischen“ Standards entsprechen, die ihnen aber gesundheitlich schaden. So leiden Französische Bulldoggen häufig unter Atemproblemen, und Nacktkatzen haben oft empfindliche Haut und sind anfälliger für Krankheiten.
Die bequeme Online-Bestellung führt dazu, dass viele diese gesundheitlichen Probleme erst bemerken, wenn das Tier bereits zu Hause ist. Der scheinbar leichte Zugang zu diesen Tieren über das Internet unterstützt die Nachfrage nach Qualzuchten, wodurch Züchter und Händler weiter ermutigt werden, auf Kosten der Tiere solche Merkmale zu verstärken.
Vorsicht bei Vermehrerzuchten: Die Schattenseiten des Online-Tierhandels
Niedrige Preise und schnelle Abwicklungen sind online oft ein Hinweis auf unseriöse Vermehrerzuchten. In solchen Betrieben werden Hunde und Katzen in hoher Zahl gezüchtet, oft unter schlechten Bedingungen und ohne Rücksicht auf Sozialisation und Gesundheit. Die Welpen und Kätzchen werden oft schon sehr jung verkauft, damit sie klein und süß wirken – doch das bedeutet meist, dass sie weder gut sozialisiert noch ausreichend tierärztlich versorgt wurden.
Wer ein solches Tier aus einer Online-Anzeige kauft, unterstützt diese Vermehrerzuchten und trägt ungewollt dazu bei, dass weitere Tiere unter schlechten Bedingungen gezüchtet werden. Die gesundheitlichen und verhaltensbedingten Probleme dieser Tiere zeigen sich oft erst nach dem Kauf: Fehlende Sozialisierung, genetische Krankheiten und Verhaltensprobleme sind leider häufige Folgen.
Worauf ihr bei der Online-Suche nach einem Haustier achten solltet:
Am besten ist es natürlich, wenn ihr einem Tier aus einem Tierheim ein neues Zuhause bietet. Falls ihr euch dennoch entscheidet, online ein Tier zu adoptieren, beachtet bitte folgende Punkte:
- Hinterfragt niedrige Preise: Sehr günstige Angebote können ein Hinweis auf unseriöse Züchtungen sein.
- Überprüft die Herkunft: Seriöse Anbieter geben bereitwillig Auskunft über die Herkunft, Haltung und Aufzucht der Tiere.
- Vermeidet spontane Entscheidungen: Überlegt gut, ob ein Tier aus einer Anzeige wirklich alle Bedingungen für ein gesundes Leben mitbringt.
Unser Appell: Tierwohl geht vor Schnäppchen
Ein Haustier aus dem Internet zu kaufen, kann verlockend einfach und günstig erscheinen – doch oft unterstützt ihr damit unwissentlich das Leid vieler Tiere. Investiert lieber in ein aus dem Tierheim vermitteltes Tier. So fördert ihr eine nachhaltige und tierfreundliche Vermittlung und schützt zukünftige Haustiere vor gesundheitlichen und verhaltensbedingten Herausforderungen.
Euer Tierheim Olpe