Simon bei uns

Simon war für uns ein echtes Sorgenfell...er kam am 24. Juli 2022 zu uns ins Tierheim. Zuvor hatte er mit seinen Brüdern auf einer Pflegestelle gelebt. Leider ist Simon, wahrscheinlich von Geburt an, mit dem Felinen Immunschwäche Virus, kurz FIV, infiziert. Dies alleine macht eine Vermittlung bereits sehr schwer...Und so dauerte es auch bis September bis wir endlich ein Zuhause für ihn gefunden hatten!
Denn Simon hat auch sonst seine "Baustellen"...Der rot-weiße Kater sieht sehr schlecht, seine Pupillen sind meist stark geweitet. Dies ist wahrscheinlich auch angeboren. Hinzu kommt, dass Simon eine Zahnfleischentzündung hatte, die behandelt werden musste. Auf der Pflegestelle fing er an, sich stark zu jucken und Fell auszureißen, ein eosiniphiles Granulom wurde festgestellt. Es konnte außerdem nicht ausgeschlossen werden, dass Simon eine beginnende Niereninsuffizienz hat.... es schien nicht aufzuhören. Mit jedem Tirarztbesuch stieg die Anzahl der Diagnosen... aber in die Herzen unserer ehrenamtlichen Katzenkümmererinnen und Mitarbeiter schlich Simon sich trotzdem..oder vielleicht auch deswegen. Denn wir kennen diese Krankheiten natürlich von älteren Tieren, aber Simon ist erst zweieinhalb Jahre alt :-( Ein solches Schicksal lässt einen nicht kalt.
Es gab nahezu keine Anfragen für den offenen und liebevollen kleinen Raufbold, der völlig unerschrocken trotz seines Handicaps wild in unseren Gehegen herumturnte. Mit der Zeit merkte man, dass Simon einfach die Decke auf den Kopf fiel und er sich so sehr eigene Menschen zum Kuscheln wünschte... Wie vom HImmel gesandt kam dann eine Nachricht über unsere Facebook Seite! Ein Paar, das immer und ausschließlich FIV positive Katzen aufnimmt, hatte doch tatsächlich Interesse an unserem Simon!!!!!! Ein heiß begehrter Platz unter Tierschützern. Wir konnten unser Glück kaum fassen :-) Und lesen Sie selbst, wie gut unser Simon es angetroffen hat in dem Zuhause der "Fivis"....

Simon aus seinem neuen Zuhause

Nach einer über halbstündigen Fahrt sind wir Zuhause angekommen. Meine neuen Dosenöffner meinten, sie wären taub, weil ich so laut geschrien habe. Die stellen sich aber auch ein bißchen an, ja hallo? Für mich war die Fahrt auch nicht angenehm.

Die haben mich in ein Häuschen auf dem Campingplatz gebracht. Naja, ist ja ganz gemütlich die Hütte. Kaum drin, wurde die Tür von meinem Gefängnisaufgemacht und zack war so 'ne kleine schwarz-weiße Kätzin mit in meinem Gefängnis.

Ok, die ist echt winzig, also bekam ich zumindest keine Platzangst. Der erste Abend und auch die Nacht waren sehr anstrengend. Schließlich musste ich erstmal das ganze Haus inspizieren. Ok, so viel war das ja nicht bei der kleinen Hütte. An Flucht war nicht zu denken, überall sind so komische weiße Gitter an den Fenstern. Das sind vielleicht Spielverderber.

Die beiden Katzen hier musste ich erstmal anknurren und anfauchen. Die müssen ja direkt wissen, wo sie dran sind ... Die kleine heißt Taffy und der große rundliche Dobby. Beide schwarz-weiß, aber kann man gut unterscheiden anhand der Größe. Dobby ist langweilig, der liegt den halben Tag irgendwo rum und schläft.

Klein Taffy hat Potenzial, mit der kann man gut durchs Haus fetzen.

Soll ich euch mal einen Skandal erzählen? Hier sind den ganzen Tag und auch nachts die Türen zu. Die Dosenöffner sagen immer, es zieht wie Hechtsuppe.

Hm, von Hechtsuppe habe ich bis jetzt noch nichts gesehen auf dem Speiseplan. Vielleicht kommt das ja noch.

Aber mit den verschlossenen Türen bin ich noch nicht fertig. Die Döspaddel haben Löcher in die Türen geschnitten. Könnt ihr euch das vorstellen? Ich meine hey, ich sehe schlecht. Wenn ich nachts mit 200 Sachen durchs Haus fetze, semmel ich regelmäßig vor die Tür.

Die unverschämten Dosenöffner liegen dann kichernd im Bett. Wir diskutieren gerade über eine Beleuchtung an der Einflugschneise. Ständig gibt es Diskussionen, um auf dem Tisch sitzen oder ums Kopfkissen.

Ansonsten ist es hier ganz ok. Futter steht immer zur Verfügung und die Dosenöffner sind auch willige Schmuser. Mit der Privatsphäre haben sie es nicht so, ständig steht einer mit der Schaufel hinter mir wenn ich auf dem Klo bin. Das machen die bei den anderen Beiden auch. Naja, jeder hat so seine Macken.

Positiv zu bewerten ist, dass hier ständig Leute ein und aus gehen. Die Dosenöffner nennen sie Handwerker. Die lassen sich auch wunderbar beschmusen, ich mag fremde Menschen.

Wir üben hier gerade auf die Schulter springen. Naja, ich mach den Quatsch mal mit. Ich will die Dosenöffner ja bei Laune halten.

Wie ihr seht, habe ich hier noch eine Menge Arbeit vor mir, aber die neuen Dosenöffner lernen schnell.

Von der Sache mit den Türen schicke ich euch mal ein Beispielbild mit. Das glaubt mir ja sonst keiner.